Kaufentscheidungen: Worauf Eltern Wert legen
28.07.2020
Eltern haben die Qual der Wahl. Wie treffen sie Kaufentscheidungen? - © Koelnmesse
Rund 7,3 Milliarden Euro wurden in Deutschland 2018 für Kinder- und Babyausstattung ausgegeben. Das Angebot ist riesig – Eltern haben die Qual der Wahl. Wie treffen sie inmitten der Vielzahl und Vielfalt der Produkte Kaufentscheidungen? Worauf achten sie, wenn es um Kleidung, Pflegeartikel und Möbel für den Nachwuchs geht? Und was bedeutet das für Händler und Hersteller? Wie können sie sich aus der Masse herausheben?
Anders als Mütter und Väter früherer Generationen gehen Millennium-Mamas und -Papas das Abenteuer Elternschaft heute sehr bewusst und planvoll an: mit wissenschaftlich fundierten Konzepten und hohen Ansprüchen an Produkte und Dienstleistungen, die sie benötigen, um ihr Kind in Einklang mit ihren Erziehungsidealen großzuziehen.
Deshalb sind Mütter und Väter bestens informiert, wenn sie Equipment wie einen Kinderwagen oder einen Kinderautositz kaufen wollen. Wenn sie Fragen haben, suchen sie vor allem bei Eltern-Communities, Bloggern und in sozialen Netzwerken Rat. Dieser digitaleLifestyle wirkt sich in manchen Fällen auch auf das Kaufverhalten aus: Produkte fürs Kind werden durchaus auch online gekauft, sogar per Smartphone. Zugleich wächst das Interesse an digitalen Dienstleistungen, etwa an Online-Abos für Windeln oder Babymilch. Mobil-optimierte, responsive Webseiten sind für Händler daher Pflicht. Bedarfsgerechte digitale Services und hilfreiche Eltern-Apps sind die Kür, um sich am Markt herauszuheben.
Für die Kleinen nur das Beste
„Für die Kleinen nur das Beste“ lautet die wichtigste Devise für elterliche Kaufentscheidungen. Gleich mehrere Studien zeigen, dass Sicherheit und Qualität auf der Prioritätenliste ganz weit oben stehen – noch vor Preis oder Marke. Nach einer Studie des TÜV Süd sind 80 Prozent der Eltern bereit, für hochwertige Kinder- und Babyprodukte mehr Geld auszugeben. Eine DEKRA-Umfrage zu Kriterien beim Spielzeugkauf, ergab, dass 99 Prozent der Eltern vor allem auf einen hochwertigen Eindruck und eine gute Verarbeitung achten. Für 82 Prozent ist ein Prüfsiegel einer unabhängigen Prüforganisation „wichtig“ oder „sehr wichtig“.
Quelle: TÜV Süd Safety Gauge 2017, tuvsued.com
Natürlich sollen die Produkte auch zum eigenen Lifestyle passen. So ist bei Kindermöbeln nicht nur Funktionalität ein Kriterium. Ebenso wichtig ist ein Design, das sich ins elterliche Interieur einfügt. Außerdem prägen gesellschaftliche Megatrends wie Nachhaltigkeit und Natürlichkeit die Wertvorstellungen von Eltern – und damit ihr Kaufverhalten. Bei Nahrung, Kleidung und Pflegemitteln läuft daher alles gut, was grün und fair ist. Gefragt sind ökologisch unbedenkliche, antiallergene Inhaltsstoffe. Kleidung für die Kleinen soll aus Öko-Fasern bestehen, schadstofffrei und unter sozial verantwortlichen Bedingungen gefertigt sein. Bei Pflegeprodukten achten Eltern besonders auf Hautverträglichkeit, Pflegewirkung und Inhaltsstoffe.
Welche Kriterien sind Ihnen beim Kauf von Babypflegeprodukten besonders wichtig? (Studie 2017), statista.de
Was bedeuten diese Erkenntnisse für Hersteller und Händler? Sie können punkten, indem sie Produktfeatures wie Sicherheit, Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit besonders herausstellen. Ganz wichtig: Testergebnisse oder Zertifizierungen ihrer Produkte durch renommierte Prüfinstitutionen sollten sie aktiv und aufmerksamkeitsstark kommunizieren.