Köln: 09.–11.09.2025 #kindundjugend

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Der Aufstieg der Generativen KI in der Babyprodukt-Industrie

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Generative KI beeinflusst auch die Babyprodukte- und Spielwarenbranche. Vom Produktdesign über die Texterstellung und -übersetzung bis hin zur Bild- und Videobearbeitung – die künstliche Intelligenz kann vielfältig genutzt und angewandt werden. Dies kann hilfreich sein, da die Produktdarstellung dazu beitragen kann, dass Eltern eine emotionale Bindung zum Produkt aufbauen und auch eine entscheidende Rolle für das Vertrauen in einen Artikel spielt.

Das von einer KI-erstellte Bild zeigt ein Babyprodukt, einen Kinderstuhl auf einem Podest aus weißem Marmor, daneben steht eine Palme und eine Wand im Hintergrund ist gold.

Eine Produktpräsentation die anhand von Texteingaben und einem 3D-Modell vollständig mit KI erstellt wurde. ©ARkid Photo Creator

Der Aufstieg der Generativen KI in der Babyprodukt-Industrie

Generative KI, angetrieben durch die technische Evolution der sogenannten Large Language Models (LLMs), ist im Begriff zahlreiche Prozesse im Wirtschaftsleben kategorisch zu verändern - die Babyprodukte- und Spielwarenbranche bleiben dabei nicht außen vor. Während textbasierte KI-Anwendungen wie ChatGPT oder Claude AI bereits in einigen Unternehmen in tägliche Arbeitsprozesse integriert sind, bieten sich zunehmend auch im Bereich der visuellen Kommunikation von Produkten neue Möglichkeiten.

Denn moderne KI-Tools haben einen Entwicklungsstand erreicht, der es erlaubt fotorealistische Produktvisualisierungen für Social Media Post umzusetzen oder Produktdesigner können schneller durch verschiedene Konzeptstufen iterieren. Generative Bild-KIs sind mitunter gerade in der Babyprodukte-Branche wertvoll, denn die visuelle Demonstration von Produkten und das Heranführen an eine emotionale Bindung zum Produkt durch Bilder spielt eine entscheidende Rolle für das Vertrauen von Eltern in ein Produkt.

Die Kraft der Textgenerierung in der Produktkommunikation

Text-KIs sind bereits ein Schlüsselwerkzeug. Sie helfen bereits in vielen Arbeitsbereichen beim Erstellen von Texten. Eine Produktbeschreibung für eine Babytrage lässt sich etwa an verschiedene Kommunikationskanäle anpassen: technische Spezifikationen für Kunden, emotionale Erzählungen für Marketing oder prägnante Social Media-Texte können deutlich schneller als zuvor damit realisiert werden.

KIs übersetzen Texte auch durchaus qualitativ in die relevanten Sprachen und wahren dabei sowohl die Bedeutung und können durchaus auch jeweilige kulturelle Kontexte sinnvoll mit aufnehmen. Dies ermöglicht beispielsweise Marken eine effizientere globale Kommunikation, die von Marketingmaterialien bis zu Produktanleitungen reicht.

Rosafarbener Kinderwagen in futuristischer Umgebung mit Formen, umgeben von verschieden großen Kugeln in blau und rosa.

Schwierig zu erstellende Perspektiven und Szenen können mit dem richtigen Verständnis für Bildkomposition einfach aufgebaut werden. ©ARkid Photo Creator

Transformation des Produktdesigns durch KI

Auch im Produktdesign haben sich generative KIs als wertvolle Werkzeuge für innovative Designer und Entwickler bewährt. So erlauben sie bei einem neuen Hochstuhlkonzept binnen Minuten verschiedene Varianten mit unterschiedlichen Materialien, Farben und ergonomischen Eigenschaften zu visualisieren. Spezielle KI-Techniken wie „Style Transfers“ verwandeln CAD-Zeichnungen in fotorealistische Darstellungen des Endprodukts in realistisch gezeichneten Umgebungen.

Allerdings können Bild-KIs bislang keine haptischen oder physikalischen sicherheitsrelevanten Funktionen oder Nutzungsanforderungen prüfen. Ein innovativer Klappmechanismus für einen Kinderwagen mag, generiert aus dem KI-Model optisch überzeugen, die technische Umsetzung von Sicherheitsaspekten erfordert jedoch weiterhin klassische Kompetenz und das Wissen über aktuelle Sicherheitsstandards.

Revolutionierung der Marketing-Bildwelten

Auf der anderen Seite verändern Generative Bild-KIs die Content-Erstellung im Produktmanagement und Marketing grundlegend. Das Erstellen von Mood Boards im Zuge eines kommenden Produktlaunches oder das visuelle Austesten neuer Ideen in Marketingkampagnen anhand generierter Produktfotos (ohne jegliches Fotoshooting) unterstützt dabei Ideen schneller zu iterieren und Resultate zu erwirken.

Mit den richtigen KI-Werkzeugen lassen sich auch konsistente Darstellungen ganzer Produktlinien - sei es durch einheitliche Hintergründe oder die Visualisierung von Kinderzimmermöbeln in verschiedenen Einrichtungsstilen herstellen.

Dabei verbessern fortschrittliche KI-Techniken wie Re-Painting, Out-Painting und Re-Lighting vorhandene Produktaufnahmen oder integrieren sie visuell in vielfältige Szenarien - vom sonnendurchfluteten Kinderzimmer im deutschen Einfamilienhaus bis zum Condo in Singapur. Dies ermöglicht beispielsweise kulturell angepasste Darstellungen von Produkten in verschiedenen Märkten.

Die Evolution der Video-KI

Angesichts der hohen Relevanz von Video-Content bieten auch die KI-basierte Videoerstellung für Produktvideos vielversprechende Möglichkeiten. Der aktuelle Stand der Technologie erlaubt hier bereits die Nutzung von (auch KI erstellen) Fotos in kurze, dynamische Video-Clips. Marken können Produkte in verschiedenen Situationen präsentieren oder durch Kamerabewegungen inszenieren. Dies eignet sich besonders für Social Media, wo Clips für Reels und Produktvorstellungen ohne teils auch aufwendige Videoproduktion entstehen können.

Obwohl sich die „Image-to-Video“-Technologie noch in einer frühen Phase seiner Entwicklung befindet, zeigt sich ein zügiger Fortschritt im Bereich der KI-Modelle und Werkzeuge. In den kommenden Monaten sind hier bereits deutliche Verbesserungen bei Videoqualität und -länge zu erwarten, was neue Möglichkeiten für Produktpräsentationen und Storytelling im Bewegtbildformat eröffnet.

Zur Komplexität der KI-Implementierung

Trotz ihrer beeindruckenden Fähigkeiten ist generative KI bisher keine einfache Plug-and-Play-Lösung. Qualitative Ergebnisse zu erreichen ist nicht immer so einfach wie das gerne dargestellt wird.

Die Erstellung von Lifestyle-Produktbildern etwa erfordert eine konsistente Produkt- und Markenästhetik. Sorgfältiges „Prompt Engineering“, also die Eingaben der an die KI übermittelten Instruktionen und darauffolgende Verfeinerungsschritte sind ein Produktionsprozess der eigenen Regeln folgt.

Insbesondere die Erstellung von realistischen Personen im Zusammenspiel mit Produkten kann sich derzeit als herausfordernd gestalten. Klassische Expertise in Fotografie, Kunst und Design bleiben dabei unverzichtbar. Kenntnisse von bildgestalterischen und fotomechanischen Aspekten verbessern konkrete KI-Anweisungen - etwa, dass eine Total-Perspektive einem Kinderwagen einen stabilen Look verleiht oder eine Dreiviertelansicht einen Hochstuhl attraktiv präsentiert.

Unternehmen stehen dabei vor der Wahl zwischen dem internen Kompetenzaufbau oder externen Agenturen. Der Grat zwischen starker Produktivitätssteigerung und sich im KI-Universum verlieren ist ein schmaler Weg. Die Entscheidung, in welchen Arbeitsfeldern KI-Technologie eingebunden werden soll, erfordert sorgfältige Abwägung. Gerade Bereiche wie konsistente Bildgeneration, Teilautomatisierung von Produktdokumentation oder die Zuhilfenahme von KI bei Sicherheitssimulationen benötigen oft maßgeschneiderte KI-Lösungen sowie eigene KI-Modelle, die in den Arbeitsablauf eingebaut werden müssen.

Die Zukunft der KI in der Babyprodukt-Branche

In den aktuell herausfordernden Zeiten für unsere Industrie bietet KI Chancen zur Optimierung von Arbeitsabläufen, sowie Zeit und einzusparen. KI-Modelle und Tools entwickeln sich dynamisch weiter, mit nahezu monatlichen Durchbrüchen und Innovationen. Hier als Unternehmen am Ball zu bleiben und einen möglichst produktiven Einsatz zu gewährleisten, ist die Herausforderung, die einer sinnvollen Nutzung von KIs gegenübersteht.

Weiterführende Links:
Kind + Jugend Messe: https://www.kindundjugend.de/
Stefan Eipeltauer auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/stefaneipeltauer/
ARkid Studio: https://arkid.app/

Autor: Stefan Eipeltauer
Stefan Eipeltauer ist Inhaber von ARkid Studio, einer spezialisierten Innovationsagentur für die Babyartikel und Spielwarenbranche. Mit der 3D- & AR-Plattform "ARkid Catalogue" für Marken und Händler können KI-gestützte Renderings von Produkten aus jeglicher erdenklichen Perspektive im Bild oder Videoformat erstellt werden.