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Diese Siegel punkten in der Zielgruppe Eltern

Siegel gut, alles gut?

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Eltern sind besonders kritisch, wenn es darum geht, Produkte für ihren Nachwuchs zu kaufen. Wir haben uns beim Bundesverband Deutscher Kinderausstattungs-Hersteller (BDKH) umgehört und uns mit drei Unternehmen der Baby- und Kleinkindaustattungsbranche − Allison, Kindsgut und Träumeland − darüber unterhalten, warum Siegel so wichtig sind und auf welche Siegel (werdende) Eltern besonders achten.

Vater und Mutter mit Kind. (Bild: miniseries, iStock)

Eltern, die sich um ihr Kind kümmern. (Bild: miniseries, iStock)

Siegel gut, alles gut? Diese Siegel punkten in der Zielgruppe Eltern

Bei ihrer Kaufentscheidung legen Kund:innen großen Wert auf Transparenz und Vertrauen – das gilt übergreifend für alle Branchen. Gerade dann, wenn die Produktqualität für Käufer:innen schwer einzuschätzen ist, dienen Siegel als wichtige Orientierungs- und Entscheidungshilfe und können die Kaufentscheidung positiv beeinflussen. Das bestätigt der „Gütesiegel-Monitor 2023“ : Demnach wächst die Kaufwahrscheinlichkeit durch eine Siegelauszeichnung um fünf Prozent – dazu stimmt die Hälfte der Befragten der Aussage zu, dass „ein Produkt mit Siegel besser ist als eines ohne Siegel“.

Die Kundschaft unserer Branche: sensibel aus gutem Grund

Sobald es um Produkte geht, mit denen (werdende) Eltern ihr Baby pflegen, wärmen, von A nach B transportieren oder füttern möchten, kann das Bedürfnis nach Sicherheit und höchster Produktqualität wohl kaum hoch genug eingeschätzt werden. „Ich glaube, dass die Kundschaft unserer Branche hier überdurchschnittlich sensibel ist“, sagt auch Dr. Alessandro Zanini, Vorstandsvorsitzender des BDKH. Und Oliver Mecky, CEO der Allison GmbH ergänzt: „Wir haben den Eindruck, dass Eltern heute viel bewusster entscheiden. Vor allem direkt nach der Geburt wollen sie Produkte, in denen absolut keine Schadstoffe enthalten sind und die gleichzeitig nachhaltig produziert werden.“

Für die Kleinsten nur das Beste! Doch im Produktdschungel der Baby- und Kleinkindausstattung ist es zuweilen gar nicht mal so einfach, sich zurechtzufinden. Siegel können dabei helfen, Orientierung zu geben, ganz besonders bei allen Produkten, die mit der Sicherheit oder Gesundheit des Babys zu tun haben. Wir dürfen also davon ausgehen, dass in der sensiblen Zielgruppe der Eltern den einschlägigen Siegeln eine höhere Bedeutung zukommt als in der gesammelten Betrachtung aller Branchen.

Welche Siegel sind für Eltern maßgeblich?

Die Einschätzungen der Brancheninsider:innen zeigen eine klare Tendenz: Im Bereich Hartware – gerade rund um die Mobilität in Babyschalen, Autokindersitzen und Kinderwagen – haben die klassischem Sicherheitsprüfsiegel die Nase vorn: „Der direkte Kundenkontakt zeigt uns immer wieder, dass alle Siegel bei Eltern punkten und sie so sogar aktiv danach fragen. Allen voran aber ein „sehr gutes“ bis „gutes“ Ergebnis beim ADAC und/oder bei der Stiftung Warentest.“, betont Oliver Mecky. Diese Einschätzung teilt auch Dr. Alessandro Zanini vom BDKH, der besonders die ADAC-Siegel mit ihrer europaweiten Bedeutung hervorhebt.

Und wie sieht es bei den Textilien aus? Hier zeigt sich, dass Verbraucher:innen größten Wert auf Schadstofffreiheit und Nachhaltigkeit legen. Der Stellenwert dieser Merkmale ist sogar so groß, dass die entsprechenden Siegel, etwa von Öko-Tex oder Ökotest, fast schon vorausgesetzt werden, wie es Corinna Links, Geschäftsführerin von Kindsgut, beschreibt: „Öko-Tex und ähnliche Siegel, die eine hohe Qualität sowie nachhaltige Materialien und die faire Herstellung eines Produktes bestätigen, werden von Eltern als selbstverständlich hingenommen. Sie sind also durchaus sehr wichtig, aber kein Alleinstellungsmerkmal mehr – sondern eher die wichtige und richtige Basis.“

Die Frage nach Herkunft und Qualität der verwendeten Materialien gewinnt auch bei Kinderwagen, Babyschalen & Co an Bedeutung. Oliver Mecky beobachtet, dass Eltern bei der Hartware diesbezüglich immer bewusster entscheiden: „Eltern (…) hinterfragen stärker. Deshalb möchten sie auch wissen, woher die Stoffe kommen, die wir in unseren Produkten verarbeiten und ob sie toxische Chemikalien enthalten. Insofern sind Gütesiegel wie Öko-Tex und Ökotest ein Kaufkriterium, das deutlich an Bedeutung zunimmt.

Die heimlichen Stars: Private Empfehler:innen und Hebammen

Ist das Motto also wirklich „Siegel gut, alles gut?“ Zweifellos können gute und sehr gute Testergebnisse der etablierten Institute positiven Einfluss auf die Wahrnehmung des Produktes und letztlich auch auf die Kaufwahrscheinlichkeit haben. Daniela Ortner von Träumeland gibt dazu jedoch zu bedenken: „Unserer Erfahrung nach genießen im Baby- und Kleinkindbereich die Empfehlungen von Bekannten, Familie oder der Hebamme noch mehr Anerkennung als gewisse Siegel. Diese persönlichen Empfehlungen haben oft einen hohen Stellenwert und beeinflussen die Kaufentscheidung maßgeblich.“
Und wenn beides zusammenkommt? Mit Hebammen-testen.de hat sich in den letzten Jahren ein Portal etabliert, das Produkte von examinierten Hebammen testen lässt und nach erfolgreicher Testung ein Siegel vergibt. Da verwundert es kaum, dass dieses Siegel zuletzt in einer Umfrage beeindruckende Werte vorweisen konnte: Für 84 % der befragten Eltern ist das Empfehlungssiegel von Hebammen-testen.de eine wichtige Hilfe bei Kaufentscheidung und 75 % aller befragten Eltern haben bereits Produkte aufgrund dieses Siegels gekauft.

Die Expertise der Hebammen gibt auch den Ausschlag bei der Verleihung des Midwives´ Choice Awards , den die Kind + Jugend Messe in Kooperation mit Hebammen-testen.de in 2024 zum zweiten Mal verleiht. Sie können also gespannt sein, welche Produkte dieses Jahr den geschulten Hebammenaugen standhalten und von der Jury ausgezeichnet werden!

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